Museum im Uhrenturm
Das Museum im Uhrenturm ist eines der kleinsten in Hessen. Es bietet Informationen zur Geschichte der Firma Gail und zum Verständnis des Rodheimer Anwesens.
Die Ausstellung veranschaulicht hier vor allem anhand von Bilddokumenten die Geschichte des Parks. Es werden Bilder der Mitglieder der Familie Gail gezeigt, die den Park geschaffen und hier gelebt haben. Fotos aus der Bauzeit 1896 und aus dem 20. Jahrhundert verdeutlichen, wie der Park vor über 100 Jahren ausgesehen und sich entwickelt hat. Auch die Freizeitaktivitäten der Bewohner im Park und um das Sommerhaus sind dokumentiert.
Ein Roll-Up gibt Auskunft über den Schöpfer des Parks und den Gartenarchitekten Andreas Weber aus Frankfurt. Ausgewählte Exponate aus der Firma Gail beleuchten die Tabakfabrik in Rodheim und die Gail’schen Tonwerke in Gießen.
In der Zeit vom 1. Mai bis 31. Oktober ist das Museum im Uhrenturm während der Öffnungszeiten des Parks zugänglich.
Museum Eishaus
Als Wilhelm Gail 1896 seine Villa und den Park in Rodheim baute, konnte er sich durch den Bau eines Eiskellers den Wunsch erfüllen auch im Sommer jederzeit Eis zur Verfügung zu haben. Bestens geeignet dafür war eine Stelle, direkt am Teich gelegen, von der man die im Winter geschnittenen Eisblöcke leicht in den nahen Keller bringen konnte. Der darüber geformte Erdhügel und die davorliegende Veranda mit einer aus Birkenstämmen hergestellte Front wurden zugleich Gestaltungs- und Schmuckelement im Park. Die Familie Gail hatte ihr Rodheimer Anwesen bereits mit einigen Einrichtungen zur Selbstversorgen ausgestattet, die das tägliche Leben angenehmer gestalteten. So wurde schon 1896 auch eine Versorgung mit Strom und fließendem Wasser in Haus und Garten installiert. Eine Gärtnerei für Blumen- und Gemüseanbau und Obstgärten lagen im östlichen Bereich. Die Haltung von Geflügel und Bienen ergänzten das Angebot
Im großen Innenraum des Eishauses wird die Bedeutung, die diese in den letzten Jahrhunderten im Alltag der Menschen spielten, veranschaulicht. Der heutigen Generation soll damit das Leben ohne Kühl- und Gefrierschrank verdeutlicht werden. Das vergangene Handwerk der Eisgewinnung sowie der Eishandel werden anhand von großen Erläuterungstafeln dargestellt. Vor allem die wirtschaftliche Dimension der Eiswirtschaft vom Altertum bis heute ist kaum bekannt. Anekdoten geben Auskunft darüber welchen enormen Luxus früher Eis (und Schnee!) im Sommer selbst für Reiche bedeutete. Berichtet wird auch über die Geschichte der Entwicklung des Speiseeises in Europa.
Original-Exponate, wie Eissäge, Eiszange und Flößerhaken (es werden noch weitere gesucht), vermitteln einen Eindruck von dem arbeitsintensiven Handwerk. Das alles wird an einem Originalschauplatz gezeigt.
Das Museum ist während der Öffnungszeiten zugänglich. Es wird gebeten bei warmem Wetter die Türen während des Besuchs geschlossen zu halten (Kondenswasserbildung). Ratsam ist es wegen der konstanten Innentemperatur von 12 Grad einen Pullover mitzubringen.