Der englische Landschaftspark in Rodheim, gestaltet nach gartenkünstlerischen Ideen und Gestaltungsprinzipien, ist ein bedeutendes Gartendenkmal und in seiner Art einzigartig. Er ist in großen Teilen noch im Original erhalten. Dies ist nicht nur in Hessen selten.
Der Park wurde am Ende des 19. Jahrhunderts in der zur Neige gehenden Epoche der englischen Landschaftsgärtnerei in Deutschland nach der Lenné-Mayer´schen Schule im Wesentlichen von dem bekannten Frankfurter Gartenarchitekten Andreas Weber unter der Mitwirkung von Wilhelm Gail als Bauherr geschaffen. Das Ensemble von Villa und Park mit einem Teich als zentralem Element in einem außergewöhnlich schön modellierten Gelände, stellt ein Gesamtkunstwerk dar. Die geschwungene Führung der vertieft liegenden Wege sowie die Baumgruppierungen können als lehrbuchmäßig bezeichnet werden. Beeindruckend ist die Inszenierung aufeinander folgender Parkbilder auf einer kleinen Fläche.
Klassische Ausdrucksformen, wie der Aufbau von Blickachsen, die Einbeziehung der umgebenden Landschaft und die gekonnte Platzierung von Parkbauten lassen sich zahlreich finden.
So sind ein Schweizer Haus, der Uhrenturm, das Eishaus und ein Spielhaus malerisch in den Park eingefügt. Die Raumaufteilung ist so geschickt gewählt, dass der Park wesentlich größer erscheint als er tatsächlich ist.
Als lebendiges Denkmal, das einer ständigen Veränderung unterliegt, bedarf er einer fortwährenden fachkundigen Pflege, um ihn auf Dauer zu erhalten.