03.09.2025

Lauer Sommerabend mit Sandra Lüpkes

Bei der Lesung war es ihr auch wichtig, für das Publikum ihre Arbeit und den Entstehungsprozess für das Buch transparent zu machen. In jedem Kapitel und Zeitabschnitt ist die hervorragende Recherchearbeit spürbar. Die Autorin hat sich hierzu auch an die Orte des Geschehens begeben, war hierbei nicht nur auf dem Wetzlarer Eisenmarkt, wo Oskar Barnack sein erstes offizielles Foto mit der Kleinbildkamera machte, hat mit vielen Menschen gesprochen, fand Unterstützung in Archiven und Museen, Türen standen ihr offen und alles war möglich und leichter durch ein Stipendium des Berliner Senats. Klar, dass auch bei der Leitz-Familie nicht immer alles einfach war. Das Renommee der Familie sollte nicht angetastet werden und da hatten sich die Nachkommen der alten Leitz-Familie erbeten, in alles eingebunden zu werden, was zur Veröffentlichung vorgesehen war. Gewisse Widerstände gab es anfangs, aber sie mündeten mit der Zeit in Vertrauen und gegenseitigem Respekt, so Sandra Lüpkes.

In fesselnder Sprache, mit geschmeidigen Dialogen, detail- und kenntnisreich, schuf Sandra Lübkes ein lesenswertes Werk zur Geschichte der Kleinbildfotografie, die das Leben zweier Familien ebenso prägte wie Leben und Alltag in und um die alte Reichsstadt an der Lahn. Sie selbst sagte am Schluss ihrer Lesung: »Das Buch zeigt die Welt, wie sie ist - Bilder halten Momente fest - sie können manipulativ und propagandistisch und als Waffe eingesetzt werden.«

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